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Was ein Klempner so erlebt


Gasgeruch! Ein sehr seltenes Erlebnis war, als Frau Schilde in der Rambergstrasse mich am Samstag in Not anrief, es würde in Ihrer Wohnung nach Gas riechen. Da ich wieder
Notdienst mit Stiefelchen hatte, fuhren wir eiligst zu Frau Schilde. Ich kannte die ältere Dame schon von einigen Arbeitseinsätzen im Haus. Nun, wir leuchteten erst mal mit
einem Feuerzeug die Gasleitungen und die Gasuhr ab. Es ist zwar verboten, mit einer offenen Flamme Gasleitungen abzuleuchten, aber es ging eben schneller...
Alles dicht, toll. Aber, es roch nach Gas und ich wusste nicht woher! Du stehst da als königlicher Haus- und Hofklempner und Installateur und weißt nicht, woher dieser
verdammte Gasgeruch kommt! Etwas schlimmeres kann Dir als Fachmann gar nicht passieren! Jedenfalls stehen wir, Frau Schilde, Stiefelchen und ich, so in der Küche und
mein Blick schweift in die Ferne. Nicht allzu weit, nur 3 mtr. bis zum Zwiebelkasten, der in Blickweite hing.
Irgendwie muss ich wohl eine Erleuchtung gehabt haben, denn ich fragte Frau Schilde, wann Sie die letzten Zwiebeln verbraucht hätte! Ihr Gesicht sehe ich noch heute! Das war
eine Frage gegen ihre Hausfrauenehre! Wie konnte ich so eine Frage überhaupt stellen! Jedenfalls suchten wir noch mal, wieder ohne Erfolg, die gesamte Wohnung nach Gas ab.
Es fand sich nichts! Ich war schon soweit, den Spürtrupp vom Gaswerk anzurufen, als die endliche Erleuchtung kam!
Dieser verdammte Zwiebelkasten in der Küche war der Urheber aller Gasgerüche! Darin gammelten alte Zwiebeln, mieften und verströmten den Geruch, der dem Gas so ähnlich
ist. Dazu muss ich sagen, dass unserem Erdgas in Hannover ein gewisser Geruchsstoff beigesetzt wird. Dies hat den Vorteil, dass austretendes Erdgas vom Geruch her sofort
bemerkt wird. Nun, das war die Lösung, Frau Schilde konnte es erst gar nicht glauben. Meine Rechnung für diesen Notdienst am Samstag mit Meister und Helfer fiel
endsprechend aus, was sie auch anstandslos bezahlte. Ich glaube, so teurere Zwiebeln hat Frau Schilde noch nie in ihrer Wohnung gehabt...

 

Türkische Gasleitung! Ein Hauswirt in der Limmerstrasse rief mich eines Sonntags an, es würde im Haus nach Gas riechen. Schöner Sonntagsauftrag, also mit Stiefelchen nichts
wie hin. Es roch wirklich nach Gas, nicht stark, aber wir konnten es riechen. Also haben wir die Gasrohre abgeschäumt, aber nichts gefunden. Merkwürdigerweise ist uns der ½-
zöllige Wasserschlauch erst gar nicht aufgefallen. Er führte aus einer Wohnung im Erdgeschoss bis zum 4. Obergeschoss und war an der Seite des Hausflures etwas
versteckt angebracht.
Wir ahnten schon etwas und knickten den Schlauch auf halber Etage ab, mal sehen, was passierte, Wasser war nicht drin. Und schon ging es los, ein unverständliches türkisches
Geschrei kam aus der oberen Etage! „Mein Herd hat kein Gas mehr!“ und so weiter. Wir hatten einen Volltreffer gelandet! Jetzt liefen einige Türken, Männer wie Frauen, im
Hausflur zusammen und palaverten in Ihrer Muttersprache, was wir natürlich nicht verstehen konnten. Es war ein Durcheinander, bis endlich ein 10 jähriges Mädchen, das
etwas Deutsch konnte, sich mit mir verständigte.
Da hatten doch tatsächlich diese türkischen Spezial-Klempner aus Anatolien aus der Wohnung parterre vor dem Gaszähler die Gasleitung angezapft und einen Wasserschlauch
als Gasleitung bis in die 4. Etage gelegt. Im Gasrohr vor dem Zähler war ein alter ¾“ Stopfen, der heraus gedreht war. Eine Schlauchverschraubung diente als Anschluss und
so strömte Gas ungezählt zum Herd in der obersten Etage! Der Hauswirt wäre fast in Ohnmacht gefallen, als die Feuerwehr und Stadtwerke mit tatütata anrückten! Gott sei
Dank habe ich Erlebnisse dieser Art nur selten erlebt. Dadurch bekam ich den schönen Auftrag, die gesamten Gasrohre auszuwechseln, was mir viel Spaß machte...

 

Gebiss im WC!  Ein für uns mehr lustiger Alarm kam aus der Hindenburgstrasse, als eine Frau sehr verzweifelt anrief „Kommen Sie schnell, unserem Opa ist das Gebiss ins Klo
gefallen und er hat es weggespült!“ So ernst die Lage für die Frau wohl war, ich musste plötzlich lachen und dachte an einem Scherz! Es war aber kein Scherz und ich fuhr
schnell hin, sagte aber vorher noch, dass sie nicht mehr spülen sollten. Was macht man in so einer Lage? Nun, der Revisionsschacht war schnell gefunden, leider lies sich der
festgerostete Deckel nicht entfernen und so musste Gewalt her. Mit einigen gezielten Hammerschlägen knallte das 125er Gussrohr auseinander, so etwas hat man ja einmal
gelernt!
Jetzt war es einfach, das beste Küchensieb hineingehalten und alle Hausbewohner mussten spülen, was die Wasserleitung hergab. Es kam viel Mist mit, der Opa war
verzweifelt „Mein schönes Gebiss, es war so teuer!“ und so jammerte er vor sich hin. Aber plötzlich kam bei Opa eine Freude auf, unbeschreiblich! Denn sein Gebiss hatte
sich im Küchensieb verfangen und strahlte uns an. Ich gab dem Opa sein Gebiss und meinte, er sollte es doch gleich mal im Mund ausprobieren, ob es noch passte. Das wollte
er nun doch nicht sofort, ob der Kloakenreste. Hier durfte ich dann die Grundleitung auswechseln, mit Revisionsschacht. Es waren gemütliche Arbeiten, Horst Kielhorn konnte anschließend die Kellersohle neu betonieren und Verfliesen. So hatten wir alle etwas von Opas Gebiss...

 

Kennen Sie den Klempnerwitz? Der Klempner ruft abends den Doktor an, ihm ginge es nicht gut. Der Doktor ist sauer, weil so spät, er kommt aber doch. Nach kurzer Begutachtung des kranken Klempners gibt er ihm einige Pillen mit der Bemerkung „Wenn es morgen nicht besser ist, komme ich wieder!“
Einige Wochen später ruft der Doktor beim Klempner an „Kommen Sie schnell, mein Keller steht unter Wasser!“ Lust hat der Klempner nicht, aber was soll er machen, der Doktor ist ja auch abends zu ihm gekommen. Also fährt er hin.
Der Keller steht halb unter Wasser und beide stehen auf der Kellertreppe. Da wirft der Klempner eine Dichtung in das Wasser, mit der Bemerkung „Wenn es morgen nicht besser ist, komme ich wieder!“

 Letzte Änderung  05.02.2019